
Der russische Präsident Wladimir Putin unterstellt den EU-Staaten eine Mitverantwortung für einen ukrainischen Drohnenangriff auf eine internationale Ölpipeline.
An der Leitung zwischen dem Tengis-Ölfeld in Kasachstan und dem russischen Hafen Noworossijsk ist eine Pumpstation beschädigt worden: Ukrainische Drohnen beschädigten eine internationale Ölpipeline durch Russland. Darauf reagiert jetzt nicht nur Moskau mit Vorwürfen.
Im Zusammenhang mit neuen EU-Sanktionen sehe dies nach einer „koordinierten Aktion“ zwischen Kiew und Brüssel aus, sagte Putin in St. Petersburg. „Vor zwei Tagen haben die ukrainischen Streitkräfte angegriffen, und zwei Tage später sagen die Europäer, dass die Pumpstation nicht repariert werden dürfe, weil die Hauptausrüstung aus Europa stamme“, sagte der Kremlchef der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge.
Ukrainer haben keine Satelliten zur Ortung
Das ukrainische Militär könne die Anlage zudem nicht selbstständig beschossen haben, weil es keine Satelliten für eine Ortung habe, sagte er weiter.
Das neue EU-Sanktionspaket gegen Russland sieht tatsächlich ein Wartungs- und Serviceverbot für Anlagen der russischen Öl- und Gasindustrie vor. Es wurde gerade in Brüssel auf den Weg gebracht.
Fast 40 Prozent weniger Öl aus Russland nach Kasachstan
Wegen des Schadens an der Pumpstation von Kropotkin im südrussischen Gebiet Krasnodar befördere die Leitung des Caspian Pipeline Consortium (CPC) 30 bis 40 Prozent weniger Öl, sagte Russlands Energieminister Alexander Nowak. Die Reparatur werde anderthalb bis zwei Monate dauern.
Die Pipeline sei für die Wirtschaft Kasachstans wichtig, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in der kasachischen Hauptstadt Astana. „Wir werden diese Lage natürlich mit unseren ukrainischen Partnern auf diplomatischen Kanälen ansprechen“, sagte er nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Kazinform.